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Design für alle: Rat für Formgebung kürt „Best of Best“-Projekt bei „one&twenty“-Preisverleihung in Mailand

15. Apr. 2024

Am heutigen Abend wurde das Projekt „Opencyclone“ von Lion Sanguinette und Jonathan Stein als „Best of Best“ im Rahmen des Design-Wettbewerbs „one&twenty“ ausgezeichnet. Der Rat für Formgebung kürte die 21 innovativsten Produkt- und Projektideen internationaler Design-Nachwuchstalente mit der renommierten Auszeichnung. Das Open-Source-Hardware-Projekt „Opencyclone“ machte das Rennen um den begehrten Titel „Best of Best“ mit einem völlig neuartigen Konzept.

Es ermöglicht verschiedenen Zielgruppen, darunter auch Kleinunternehmen und Einzelpersonen mit wenigen Materialien und Werkzeugen, selbst zum Hersteller von Produkten zu werden. Zu sehen sind alle Winner-Projekte in der „one&twenty“-Ausstellung noch bis zum 21. April im Mailänder Stadtteil Brera.  

Opencyclone: Open Source für neue Produktionswege

Jonathan Stein und Lion Sanguinette initiierten „Opencyclone“ im Rahmen eines Semesterprojekts an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule. Die Designer setzten sich intensiv mit der Arbeit von Ezio Manzini, einem Pionier im Bereich des nachhaltigen Designs, auseinander. Die von Manzini seit 2010 propagierten SLOC-Paradigmen, die Abkürzung steht für „Small, Local, Open, and Connected“, zielen darauf ab, die Nutzung lokaler Ressourcen zu maximieren und die Distanz zwischen Produzenten und Verbrauchern zu minimieren. In Open Source entwickelten sie eine Plattform, die es Nutzern ermöglicht, Produkte lokal, in Zusammenarbeit mit kleinen Unternehmen und untereinander vernetzt herzustellen. Ein Staubsauger wurde aufgrund seiner Allgegenwärtigkeit als Konsumobjekt zum Prototyp des Pilotprojekts, der auf ihrer Website os-systems.eu erstmalig vorgestellt wird.  

Die Website, die gegenwärtig noch im Ausbau ist, bietet Baupläne, Teile-Listen und Anleitungen an, mit denen verschiedene Staubsauger-Modelle von Nutzern entweder selbst gebaut oder bei lokalen Produzenten in Auftrag gegeben werden können: von Bauplänen für DIYer, die nur einfaches Werkzeug besitzen, bis zu Handwerksunternehmen, die über CNC-Maschinen verfügen und somit selbstständiger agieren können. Alle CAD-Dateien sind über die Browser-Anwendung Tinkercad zugänglich und laden Mitglieder der Community dazu ein, Designs zu verändern, zu verbessern und ihre eigenen Entwürfe hochzuladen. Die bearbeitbaren CAD-Dateien ermöglichen es jedem, die Designs sinnvoll an individuelle Bedürfnisse und Präferenzen anzupassen. Darüber hinaus ist eine Weiterentwicklung der Plattform zu einem umfassenden Portal geplant, das nicht nur Baupläne, sondern auch Verbindungen zu verifizierten Herstellern bietet. Dies soll Nutzern die Möglichkeit geben, Teile direkt zu bestellen oder auf ein Netzwerk von lokalen Herstellern zurückzugreifen.   

Design als Werkzeug für soziale Innovation

Die Plattform stellt eine signifikante Erweiterung des traditionellen Designprozesses dar, indem sie den Nutzern die Möglichkeit eröffnet, aktiv an der Gestaltung und Produktion teilzuhaben. Das Ziel der Designer ist es, einen offenen, kollaborativen Raum zu schaffen, in dem Innovationen geteilt und weiterentwickelt werden können und leichter zugänglich sind. Die one&twenty-Jury zeigt sich begeistert: „Durch den open-source-Gedanken entsteht ein lebendiges Ökosystem, das nicht nur die Produktentwicklung demokratisiert, sondern auch nachhaltige und lokal produzierte Lösungen fördert. Ein bahnbrechendes Projekt, das durch seinen Mut, seinen Idealismus und seine Vision überzeugt!“ Die „one&twenty“-Award-Verleihung betont die Bedeutung von Design als Werkzeug für soziale Innovation und Nachhaltigkeit. „Opencyclone“ illustriert, wie durch Design, Technologie und Gemeinschaftssinn zukunftsweisende Lösungen entstehen können, die sowohl die Umwelt schonen als auch den Nutzern größere Freiheit und Kreativität in der Produktgestaltung bieten.

Pressematerial steht unter diesem Link zur Verfügung

Über den one&twenty und die Stiftung Rat für Formgebung

Mit dem „one&twenty“-Wettbewerb unterstützt die Stiftung Rat für Formgebung vielversprechende Designstudierende und -Absolvent*innen und bietet ihnen eine Plattform, auf der sie ihre visionären Ideen präsentieren können. Diese jungen Talente sind die Zukunft des Designs – sie gestalten aktiv eine zirkuläre, ressourcenschonende und inklusivere Welt.    

Stiftung Rat für Formgebung 

Die Stiftung Rat für Formgebung agiert seit 1953 als weltweit führende Institution für Kommunikation und Wissenstransfer im Bereich Design, Marke und Innovation. Mit internationalen Angeboten, Talentförderungen und Mitgliedschaften ist sie Teil der globalen Design-Community und trägt seit jeher dazu bei, Austausch und Netzwerke weltweit zu etablieren. Durch Events, Kongresse, Wettbewerbe, Jurysitzungen und Expertenkreise vernetzt die Stiftung Rat für Formgebung ihre Mitglieder und zahlreiche weitere internationale Design- und Markenexpert*innen, fördert den Diskurs und liefert wichtige Impulse für die globale Wirtschaft. Ihrem Mitgliederkreis gehören aktuell mehr als 330 Unternehmen an.   

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